Niger: Ganzheitliche Hilfe für Menschen mit Lepra und Behinderungen

Lepra und Behinderungen

Mangelnde Gesundheitsversorgung, schlechte Lebensbedingungen und fehlendes Wissen über Lepra führen insbesondere bei Leprabetroffenen und behinderten Menschen zu einem hohen Grad an Behinderung, Stigmatisierung und Ausgrenzung in der Gesellschaft. Die Leprakontrolle in den Gebieten ist unzureichend, was zu weiteren Ansteckungen und Lepra bedingten Behinderungen führt.

Die soziale und wirtschaftliche Situation ist für sie dramatisch, nämlich:

  • Verlust von körperlicher Arbeitsfähigkeit führt zu noch grösserer Armut
  • Scheidungen aufgrund des Stigmas
  • Verschlechterung des Gesundheitszustand wegen fehlender finanzieller Mittel
  • Abwesenheit von spezialisierter Behandlung
  • Ausschluss der Kinder von Bildung
  • unzureichende Ernährung
  • schlechte Hygiene

Ganzheitliche Hilfe

Die Lepra-Mission in Niger wählt einen ganzheitlichen Ansatz, um die Situation der betroffenen Menschen positiv und nachhaltig zu ändern. Ziel: Menschen mit Lepra und Behinderungen können ein Leben in Würde und Selbstständigkeit führen. Weitere Ansteckungen und Behinderungen aufgrund von Lepra werden reduziert.

1. Rechtzeitige Behandlung von Lepra, Übertragung unterbrechen

  • Proaktive Suche: Gesundheitshelfer, Freiwillige und Leitungspersonen suchen nach Leprakranken und leiten Verdachtsfälle zur Untersuchung und Behandlung ins nächste Gesundheitszentrum weiter.
  • Lepra-Kontrollen in den Gesundheitszentren und in den Dorfgemeinschaften
  • Dorfweite Screening-Kampagnen
  • Massenuntersuchungen in Schulen, Gesundheitsposten und in den Dörfern
  • Kostenlose medizinische Behandlung (Antibiotika-Therapie)

2. Reduktion von Behinderungen und Rehabilitation

  • Selbstpflege-Gruppen: Betroffene lernen, Verletzungen und weitere Behinderungen vorzubeugen
  • Abgabe von einfachen Hilfsmitteln (Plastikbecken für Fusswaschung)
  • Regelmässige Betreuung
  • Kostenlose Medikamente bei Leprareaktionen

3. Integration und Selbstständikeit fördern

  • Unterrichtsmaterial und Training zur Aufklärung über Menschenrechte, Gleichberechtigung, Fürsprache von Menschen mit Lepra und Behinderungen, Konfliktbewältigung
  • Einkommen schaffendene Aktivitäten wie Mikrokredite und Bildung
  • Genossenschaftlich organisierte Gruppen
  • Kleinbauern lernen, zerstörte Anbauflächen wieder zurückzugewinnen
  • Berufstrainings, Werkzeuge und Arbeitsmaterial
  • Kindern von Armutsbetroffenen Familie wird das Schulgeld bezahlt
  • WASH-Aktivitäten (Wasser, Sanitärversorgung, Hygiene) für eine bessere Gesundheit
  • Bau von behinderten gerechten Toiletten
  • Sozialer Wohnungsbau sowie Renovation von einfachen barrierefreien Häusern

4. Weiterentwickeln von Fachwissen und Kapazitäten von Lokalpartnern

Die Lepra-Mission Niger und ihre Partner verbessern ihr Fachwissen in Bezug auf Lepra und gemeindenahe Rehabilitation. Sie verbessern ihre Organisations- und Forschungskapazitäten, um schlagkräftiger gegen Lepra und ihre Folgen vorzugehen.

Möchten Sie Menschen mit Lepra und Behinderungen in Niger unterstützen? Das geht ganz einfach – mehr Informationen finden Sie hier.

Nachhaltige Entwicklung

Wir erwarten eine positive Veränderung der Menschen in den Projekten. Die Umsetzung der Aktivitäten geschieht im Einklang mit den Zielen für nachhaltige Entwicklung (SDGs). Das Projekt soll folgendes bewirken:

Ziel eins für eine nachhaltige Entwicklung keine Armut
Ziel zwei für eine nachhaltige Entwicklung kein Hunger
Ziel drei für eine nachhaltige Entwicklung Gesundheit und Wohlergehen
Ziel vier für eine nachhaltige Entwicklung hochwertige Bildung
Ziel sechs für eine nachhaltige Entwicklung sauberes Wasser und sanitäre Einrichtungen
Ziel acht für eine nachhaltige Entwicklung menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum
Ziel zehn für eine nachhaltige Entwicklung weniger Ungleichheit
Ziel 16 für eine nachhaltige Entwicklung Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen

Niger

Kartenausschnitt mit Niger in der Mitte
  • 25 Millionen Einwohner
  • Grösstes Land Westafrikas, Binnenstaat
  • 189. Rang von 191 Ländern laut Index der menschlichen Entwicklung (HDI)
  • 49 % leben in extremer Armut (weniger als 1,90 US-Dollar/Tag)
  • 50 % der Kinder unter fünf Jahren sind chronisch unterernährt
  • 0,1 Ärzte pro 1‘000 Einwohner

Hintergrund

Niger zählt zu den ärmsten und wenigsten entwickelten Ländern der Welt. Frauen sind schlechter gestellt. Mangelnde Bildungschancen für Frauen und sehr frühe Heirat tragen zum höchsten Bevölkerungswachstum (7 Kinder pro Frau) bei.

80 % des Landes bestehen aus Wüste. Viele Menschen leben von der Landwirtschaft (Selbstversorger). Wiederkehrende Dürrezeiten und das Versanden von bebaubaren Flächen führt zu Nahrungsmittelknappheit und Hungersnöten.

Die Lepra-Mission Niger engagiert sich in Gesundheitsdiensten, fördert die Hilfe-zur-Selbsthilfe und setzt sich für die Rechte der Menschen ein.

Aus unserer Projektarbeit in Niger:

Weitere Projekte in Niger

Im Moment gibt es keine weiteren Projekte in Niger.