Nepal: Lepra – Forschung

Spital- und Forschungslabor

Im Spitallabor werden wichtige diagnostische Tests für Lepra durchgeführt. So stellen wir sicher, dass die Patienten schnell und genau diagnostiziert werden. Das Labor ist auf dem Spital-Campus von Anandaban. Die Nähe zum Spital ist für Forschende, medizinisches Fachpersonal und Patienten von besonderem Vorteil. So nehmen Patienten als Probanden an Studien teil und Fachpersonal wird regelmässig geschult. Die Nähe zum Forschungslabor hilft dem Team, wissenschafltiche Erkenntnisse über Lepra zu gewinnen – und sie direkt in der Behandlung am Patienten umzusetzen.

Forschung

Das Labor in Anandaban ist weltweit eines der wichtigsten Forschungszentren für Lepra. Es trägt zur Entwicklung von verbesserten Diagnosen und Behandlungsmethoden bei. Die Mitarbeiter arbeiten mit den Besten auf ihrem Gebiet zusammen, um bahnbrechende Forschungsergebnisse zu erzielen. Zu ihren Partnerschaften gehören: Medizinisches Zentrum der Universität Leiden (Niederlande), London School of Hygiene and Tropical Medicine (Vereinigtes Königreich) und das Department of Health and Human Services National Hansen’s Disease Programs (USA). Zu den Studien, an denen sie beteiligt sind, gehört die Entwicklung eines Früherkennungstests.

Innovative Wundbehandlung

Dr. Napit führt aktuell ein Forschungsprojekt  durch, welches eine bessere Wundbehandlung und Prävention bei Lepra und Buruli Ulcer Patienten anstrebt. Er erklärt: «Wir nehmen das Blut der Patienten zur Behandlung von offenen Wunden am Fuss. Dann schleudern wir es in einer Zentrifugen und stellen eine Matrix namens L-PRF (Leukozyten- und Thrombozytenreiches Fibrin) her. Dadurch trennen wir die roten Blutkörperchen von den weissen Blutkörperchen und den Blutplättchen. Die Thrombozyten stimmulieren den Heilungsprozess der Wunde. Die weissen Blutkörperchen und Blutplättchen werden in Fibrin-Gel eingeschlossen, danach komprimieren wir sie zu einer flachen Membran und legen die Membran zweimal pro Woche auf die Wunde, bis die Wunde geheilt ist. Der übliche tägliche Wundverband ist nicht mehr erforderlich. Wir hoffen, dass diese innovative Technik den Wundheilungsprozess bei Lepra- und anderen Patienten positiv verändern wird.»

Le Dr. Napit place le sang dans une centrifugeuse pour séparer les cellules sanguines.
Le Dr. Napit place le sang dans une centrifugeuse pour séparer les cellules sanguines.

Bauprojekt

Das Spital- und das Forschungslabor befinden sich in einem alten Gebäude. Die schweren Erdbeben (2015) und wiederholten Stürze von Bäumen auf das Dach hinterliessen ihre Spuren. Nun plant die Lepra-Mission Nepal einen Neubau mit Unterstützung aus der Schweiz und weiteren Ländern. Denn die Forschung ist für die Bekämpfung von Lepra ein strategisch wichtiger Bereich.

Möchten Sie die Forschung unterstützen? Hier erfahren Sie mehr. Herzlichen Dank für Ihre wertvolle Spende.

Nachhaltige Entwicklung

Wir erwarten eine positive Veränderung der Menschen in unseren Projekten. Die Umsetzung der Aktivitäten geschieht im Einklang mit den Zielen für nachhaltige Entwicklung (SDGs) . Wir wollen folgendes bewirken:

Ziel eins für eine nachhaltige Entwicklung keine Armut
Ziel drei für eine nachhaltige Entwicklung Gesundheit und Wohlergehen
Ziel zehn für eine nachhaltige Entwicklung weniger Ungleichheit

Nepal

Kartenausschnitt mit Nepal in der Mitte
  • Binnenstaat zwischen Indien und China
  • 75 % von Bergen bedeckt
  • Ca. 30 Millionen Einwohner
  • Einer von 10 Menschen lebt in extremer Armut (weniger als 1,90 US-Dollar/Tag), 3 von 10 gelten als armutsgefährdet (working poor)
  • 143. Rang von 191 Ländern laut Index der menschlichen Entwicklung (HDI)
    0,7 Ärzte pro 1‘000 Einwohner

Hintergrund

Obwohl Nepal als beliebtes Touristenziel gilt, ist es eines der ärmsten Länder Asiens. Klimabedingte Probleme wie Erdbeben und Überschwemmungen bedrohen die Existenz der Menschen. Jedes Jahr werden etwa 3‘000 neue Leprafälle diagnostiziert. Wir arbeiten mit der Lepra-Mission Nepal in einer Reihe von Projekten zusammen, darunter Medizinische Versorgung, Rehabilitation und Forschung.

Aus unserer Projektarbeit in Nepal: