Lepra-Mission rückt nicht von «Zero Leprosy» ab
In Rumänien und Kroatien sind erstmals seit Jahrzehnten wieder Lepra-Fälle festgestellt worden. Betroffen sind ausländische Arbeitskräfte aus Asien. Die Lepra-Mission betont, dass für die Bevölkerung keine Gefahr besteht, da die Krankheit heute gut behandelbar ist.
In Rumänien und Kroatien wurden in diesen Tagen Lepra-Erkrankungen bei ausländischen Arbeitern festgestellt. Ähnlich wie bereits im Mai bei einem Mann aus Wien. In Rumänien wurden nun vier Verdachtsfälle gemeldet und in Kroatien wurde ein Lepra-Fall bestätigt.
Alle Arbeitskräfte stammen aus Asien. Die Behörden der beiden Länder betonen, dass dies für die Bevölkerung keine Gefahr bedeutet, da Lepra nur schwer übertragbar sei und gut behandelt werden könne.
Erste Fälle seit 1981 und 1993
In Rumänien handelt es sich um den ersten Lepra-Fall seit dem Jahr 1981 und in Kroatien seit 1993. Im Fall von Kroatien handelt es sich um einen nepalesischen Arbeiter, der seit zwei Jahren mit seiner Familie im Land lebt. Er meldete sich mit typischen Symptomen beim epidemiologischen Dienst in Split.
In der deutschsprachigen Presse wird Bernard Kaic vom kroatischen Institut für öffentliche Gesundheit zitiert: «Der Fall wurde umgehend identifiziert. Die Person befindet sich derzeit in Behandlung, während enge Kontaktpersonen vorsorglich eine medizinische Vorbeugemassnahme erhalten haben, obwohl bei ihnen keine Infektion festgestellt wurde.»
Das ist Lepra
Markus Freudiger, Geschäftsleiter der Lepra-Mission Schweiz: «Selbst wenn einzelne Fälle auftreten: Für die Menschen in Europa besteht keine Gefahr. Lepra ist heute komplett heilbar. Allerdings gibt es in Asien und Afrika noch mehrere Millionen Betroffene. Ihnen gilt unser Einsatz, damit die Krankheit weltweit eliminiert werden kann.»
Seit mittlerweile 151 Jahren bekämpfen wir von der Lepra-Mission diese heimtückische Krankheit. Noch immer stecken sich jährlich rund 200’000 Menschen an. Lepra ist eine Infektionskrankheit. Der Erreger befällt die Haut und das Nervensystem und zerstört es.
Seit 1982 ist Lepra durch die Antibiotikatherapie (MDT) heilbar; seither sind über 15 Millionen Menschen von Lepra geheilt worden!
Grosses Ziel: Ab 2035 keine Ansteckungen mehr
Ziel der Lepra-Mission und ihrer Partner ist es, durch Kampagne «Zero Leprosy» bis ins Jahr 2035 die Anzahl Ansteckungen auf null zu reduzieren, Behinderungen zu vermeiden und die Diskriminierung der Betroffenen zu überwinden. Markus Freudiger: «Die letzten Meilen sind in Sicht, bis das Ziel erreicht ist, wartet aber noch sehr viel, sehr harte Arbeit. Deshalb rufen wird namentlich die wohlhabende, pharmazeutisch wegweisende Schweiz zum lohnenden, siegreichen Einsatz gegen diese Krankheit auf.»
Foto: Sabrina Dangol