Bangladesch: DBLM Hospital

Lepra-Spital DBLM in Nilphamari

Das DBLM Hospital im Nordenwesten Bangladeschs ist ein Referenzzentrum für Lepra und Behinderungen.  Dort erhalten Patienten spezialisierte medizinische Behandlungen und Hilfe bei der Rehabilitation.  Die stationäre Abteilung fasst 130 Betten. Gleichzeitig betreibt das Spital ein Ambulatorium. So profitiert auch die Regionalbevölkerung von den medizinischen Dienstleistungen – wie dermatologische Behandlungen, Physio- und Ergotherapie, massgefertige Prothesen. Das Spital hat sich zum Ziel gesetzt, den Patienten ganzheitlich zu helfen und unterstützt sie in unterschiedlichen Bereichen:

Spezialisierte medizinische Behandlungen und Rehabilitation

  • Spezialisierte Wundpflege und Chirurgie
  • Wiederherstellungsoperationen
  • Augenoperationen und Pflege
  • Erlernen der Selbstpflege
  • Physio- und Ergotherapie
  • Rehabilitationsmassnahmen für den Alltag
  • Massgefertigte Prothesen
  • Orthopädische Sandalen
  • Hilfsmittel wie Krücken etc.

Viele Patienten verbringen Monate im Spital. Die Heilung von beispielsweise leprabedingten Geschwüren dauert sehr lange. Bei rekonstruktiven Operationen, z.B. von einer Klauenhand oder eines Fallfusses,  brauchen die Patienten viel Physiotherapie und Hilfe bei der Rehabilitation.  Auch die Anpassung von Prothesen und orthopädischen Hilfsmitteln nimmt Zeit in Anspruch.

Während ihres Aufenthalts lernen die Patienten, wie sie ihre gefühllosen Hände und Füsse vor Verletzungen schützen, ihre  Geschwüre selber behandeln können. Die Hilfe zur Selbstpflege ist nachhaltig, weil die Patienten später weniger vom Spital abhängig sind.

Ganzheitliche Beratung und Betreuung

Menschen mit Lepra und Behinderungen leiden oft unter der Ausgrenzung aus ihrem Umfeld. Die psychologischen Folgen des Stigmas sind gross. Wir betreuen die Patienten ganzheitlich und helfen ihnen, ihren Selbstwert zu stärken. Unser Spitalberater begleitet sie seelsorgerlich. Er spricht mit ihnen auch über wichtige Themen wie Selbstpflege und eine gesunde Ernährung. Regelmässig veranstaltet das Spital Folklore-Abende, um die Stimmung der Patienten aufzuheitern.

Aufklärung über Lepra in der Gesellschaft

Das Spital und die Mitarbeitenden engagieren sich auch auf gesellschaftlicher Ebene. So werden in der Region Auklärungskampagnen über Lepra und Behinderungen durchgeführt. Sie informieren auch das Umfeld von Betroffenen, damit die Vorurteile und Ängste abnehmen.

Ausbildung von Gesundheitspersonal

Als Lepra-Kompetenzzentrum setzt sich das Spital zum Ziel, einheimische medizinische Fachkräfte von staatlichen und privaten Spitälern auszubilden. Die Lepra-Mission fördert die medizinische Versorgung von Leprapatienten in anderen Spitälern und Regionen, damit die Betroffenen in ihrer Umgebung behandelt werden können.

Finden Sie heraus, wie Sie mithelfen können:

Nachhaltige Entwicklung

Wir erwarteneine positive Veränderung der Menschen im Projekt. Die Unterstützung geschieht im Einklang mit den Zielen für nachhaltige Entwicklung (SDGs) . Die Arbeit des Lepra-Spitals soll folgendes bewirken:

Ziel drei für eine nachhaltige Entwicklung Gesundheit und Wohlergehen
Ziel zehn für eine nachhaltige Entwicklung weniger Ungleichheit
Das Learning 360 Logo zeigt einen Kreis in vielen Farben

Die Spitalarbeit ist Teil eines übergeordneten Programms mit dem Namen „Learning 360“. Die Lepra-Mission erhält über den Dachverband INTERACTION Beiträge der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit DEZA.

DEZA Logo

Bangladesch

  • 160 Millionen Einwohner
  • 42.6 % der Menschen gelten als armutsgefährdet (working poor)
  • Durchschnittseinkommen knapp 3 CHF / Tag
  • Jedes dritte Kind unter fünf Jahren gilt als mangelernährt.
  • 33.8% der SchülerInnen brechen die Schule während der Primarschulstufe ab.

Hintergrund

Bangladesch ist eines der am dichtesten besiedelten Länder der Welt. Ein Teil der Bevölkerung lebt in kleinen Bambushäusern ohne Strom und fliessendes Wasser. Lepra ist ein grosses Problem in Bangladesch. Hunderttausende von Menschen in dem riesigen Land leiden an der Krankheit und an Behinderungen. Jährlich werden mehr als 3’000 neue Fälle gefunden. Sie werden diskriminiert und führen ein isoliertes Leben.

Unsere Unterstützung für Bangladesch umfasst Gesundheitsdienste, Bildung, Förderung von Gemeinschaften und die Forschung. Die Umsetzung erfolgt mit der Lepra-Mission Bangladesch und ihren Partnern.

Aus unserer Projektarbeit in Bangladesch: