Die Lepra-Mission ist dabei

StopArmut Konferenz 2025 zum Thema «Schwerter zu Pflugscharen – von Reaktionen auf bewaffnete Konflikte»

Die Lepra-Mission gehört zu den Trägern der 16. StopArmut-Konferenz. Unter dem Titel «Schwerter zu Pflugscharen» dreht sich am 1. November 2025 in der Arche Winterthur alles um Themen wie Konfliktbewältigung, Friedensförderung und Versöhnungsarbeit. Spannend am Rande: Die Lepra-Mission Myanmar ist aufgrund ihrer Arbeit für Lepra-Betroffene gleichzeitig auch führend bei der Herstellung für Prothesen für Minenopfer.

 Die 16. StopArmut Konferenz greift ein hochaktuelles Thema auf: Täglich prasseln Nachrichten über bewaffnete Auseinandersetzungen auf uns ein, wobei ein grausames Ereignis das nächste zu jagen scheint. Die Bilder und Schlagzeilen brennen sich in unsere Gedanken ein.

Oft sind unsere ersten Reaktionen darauf Unsicherheit, eine reale Ohnmacht, Ignorierung oder lautstarke Anklage des Aggressors. Die Bibel gibt uns Orientierung im Umgang mit Konflikten. Die Konferenz geht Fragen nach wie: «Was heisst das angesichts heutiger bewaffneter Auseinandersetzungen?», «Was bedeutet Friedensförderung angesichts heutiger Kriege?», «Wie können wir innerlich standhalten, wenn Konflikte alles zu überlagern drohen?» Oder: «Wie können wir Versöhnung leben und fördern?»

«Schwerter zu Pflugscharen»

Im Zentrum der Konferenz in Winterthur, stehen Konfliktbewältigung, Friedensförderung und Versöhnung – inspiriert von biblischen Verheissungen wie «Sie werden ihre Schwerter zu Pflugscharen machen» (Micha 4,3).

«Steck dein Schwert weg, denn alle, die zum Schwert greifen, werden durch das Schwert umkommen (Matthäus 26, 52)», lautet die Anweisung von Jesus, wie Anja Eschbach, Kampagnen-Leiterin von StopArmut schreibt: «Unversöhntheit, die Quelle, die Hochdruckwasserpumpe für zwischenmenschliche Konflikte. Wir brauchen Versöhnung. Wir brauchen Vergebung. Die krallenden Finger am Schwertgriff schlaff werden lassen. Sie schliesslich davon lösen. ‘Denn alle die zum Schwert greifen …’ Diese Worte Jesu klingen nach.»

Das Schwert loslassen, um zum Hammer zu greifen um es umzuschmieden. «Schmiede es um zu Pflugscharen», ermutigt uns der Prophet Jesaja: «Da werden sie ihre Schwerter zu Pflugscharen machen und ihre Spiesse zu Sicheln. Denn es wird kein Volk wider das andere das Schwert erheben, und sie werden hinfort nicht mehr lernen, Krieg zu führen» (Jesaja 2,4).

Lepra-Mission führend bei Prothesen für Minen-Opfer in Myanmar

Auch die Internationale Lepra-Mission arbeitet – ganz dem Konferenzthema entsprechend – aktiv an Versöhnungsarbeit mit. Denn Vergebung beginnt in der kleinsten Einheit, in Beziehungen innerhalb einer Familie. Wenn Menschen aufgrund von Lepra und den damit einhergehenden Behinderungen ausgegrenzt werden, ist Versöhnungsarbeit gefragt. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Herstellung von Prothesen für Lepra-Betroffene. Die Lepra-Mission Myanmar hat sich zu einem der führenden Akteure bei der Herstellung von Prothesen für Minenopfer in Myanmar entwickelt. «Die Lepra-Mission Myanmar stellt mittlerweile rund 50 Prozent aller in Myanmar verfügbaren Prothesen her», erklärt Markus Freudiger, Leiter der Lepra-Mission Schweiz.

Im Jahr 2023 überholte Myanmar Syrien als das Land mit den meisten durch Landminen verursachten Opfern. Es wurden etwas mehr als 1’000 Opfer registriert. Laut UNICEF-Daten stieg diese Zahl 2024 weiter auf 1’052 Opfer. Die meisten dieser Opfer (917) wurden durch Landminen verstümmelt.

Nach dem Militärputsch im Februar 2021 hat der massive Einsatz von Landminen in Myanmar eine humanitäre Krise ausgelöst. Tausende Menschen benötigen seither Hilfsmittel und kontinuierliche medizinische Versorgung.

Expertise durch Lepra-Arbeit

Da Menschen, die von Lepra betroffen sind, häufig Prothesen benötigen, verfügte die Lepra-Mission Myanmar schon lange vor dem aktuellen Konflikt über Fachwissen in der Bereitstellung solcher Hilfsmittel.

Darüber hinaus brauchen die Patienten psychologische Betreuung, eventuell Umschulung für neue Erwerbstätigkeiten und Unterstützung bei der Wiedereingliederung in ihre Gemeinschaften. Auch dies gilt gleichermassen für Landminenopfer wie für Menschen, die von Lepra betroffen sind.

Markus Freudiger betont: «Auch wenn die Lepra-Mission Schweiz nicht selbst in Myanmar tätig ist – wir engagieren uns in Indien, Nepal, Bangladesch, Niger und der DR Kongo – freut es uns, dass unser internationaler Zweig in Myanmar diesen Unterschied machen kann.»

Welche Rolle wir spielen können

Die Konferenz geht zudem der Frage nach, welche Rolle wir als Einzelne, Kirchen, Zivilgesellschaft, Staat und internationale Gemeinschaft bei der Friedensförderung und Konfliktbewältigung spielen können. Und was es bedeutet, wenn Jesus uns auffordert, das Schwert wegzustecken – und damit Macht abzugeben.

Die Konferenz-Organisatoren laden ein: «Lassen Sie uns zusammen nach Wegen forsten, um entgegen dem Gefühl der Hilflosigkeit einen alternativen Umgang mit Konflikten zu entdecken!»

Impulse von «Swisspeace» und Schmied

Impulse geben Laurent Goetschel, Direktor von «Swisspeace» und Anne Reitsema, CEO von «Medair». Künstlerische Akzente setzen die «Songs of Peace», während Daniel Hedinger von der «Kunstschmiede Hedinger» einen besonderen Einblick ins Schmiedehandwerk gibt.

Ergänzt wird das Programm durch Workshops mit Fachpersonen, die unterschiedliche Perspektiven auf Frieden und Versöhnung eröffnen, sowie einen Ausstellungsbereich mit Organisationen – darunter die Lepra-Mission – aus den Bereichen Frieden und Entwicklung. «Die Konferenz lädt alle ein, die sich informieren, vernetzen und engagieren möchten, um Versöhnung, Hoffnung und Frieden praktisch zu fördern», blickt Markus Freudiger auf die bevorstehende Konferenz. «Wir freuen uns, Teil davon sein zu können.»

Details

16. StopArmut-Konferenz

Datum: 1. November 2025

Zeit: 9:30 bis 17:00 Uhr

Ort: Arche Winterthur (Heinrich-Bosshard-Strasse 2, 8405 Winterthur)