Zwei Leprapatientinnen mit einem Kind

Welt-Lepra-Tag 2025

Die Welt kann verändert werden

Am Sonntag, 26. Januar, wird der Welt-Lepra-Tag begangen. Mehr und mehr kristallisiert sich heraus: Diese heimtückische Krankheit kann besiegt werden.

Der Welt-Lepra-Tag 2025 markiert einen ganz besonderen Punkt auf einem langen Weg: Erst im vergangenen Jahr feierte die Lepra-Mission ihr 150-jähriges Bestehen. In dieser Zeit konnte die Krankheit, die oft zu lebenslangen Behinderungen führt, immer mehr in ihre Schranken verwiesen werden. Inzwischen kann sie mit einem Medikamentencocktail gestoppt werden. Körperliche Schäden, die bis zur Diagnose und Behandlung entstanden sind, können teilweise operiert werden. Prävention und Früherkennung sind daher von grösster Bedeutung, um möglichst viele dieser Kreis-läufe zu unterbrechen.

Von Flut und Erdrutsch betroffen

Die Lepra-Mission betreibt unter anderem ein Spital in Kathmandu, Nepal. Dieses wurde im Herbst von einer Flut und einem Erdrutsch heimgesucht. Shovakhar Kandel, Leiter der Lepra-Mission Nepal: «Der verheerende Erdrutsch hat nicht nur unsere Pläne für die kommenden Jahr zunichte gemacht, sondern auch den Tod eines unserer geschätzten Mitarbeiter verursacht.» Die Infrastruktur mehrerer Gebäude wurde in Mitleidenschaft gezogen, der Zugang zu sauberem Trinkwasser und adäquater medizinischer Versorgung war stark eingeschränkt. Zudem musste die allgemeine Patientenaufnahme eingestellt werden, da nur noch wenige Betten zur Verfügung standen. Bereits stationäre Leprapatientinnen und -patienten wurden in ein anderes Gebäude verlegt.

Standhaft inmitten widriger Umstände

Nur wenige Monate später sagt Shovakhar Kandel: «Wenn ich jetzt inmitten der Verwüstung stehe und mich umschaue, sehe ich nicht nur die Herausforderungen, sondern auch Geschichten von Hoffnung und Widerstandskraft. Die Selbstfürsorge-Einheit, die trotz der Wucht des Erdrutsches standhaft geblieben ist, erinnert uns eindringlich an Widerstandskraft, Hoffnung und unseren gemeinsamen Auftrag, den Bedürftigen beizustehen – selbst unter den widrigsten Umständen.»

«Niemand soll an heilbarer Krankheit leiden müssen»

Noch immer sind rund fünf Millionen Menschen von Lepra betroffen. «Noch immer wird durchschnittlich alle zwei Minuten jemand mit Lepra diagnostiziert, vor allem in Ländern Asiens und Afrikas», sagt Markus Freudiger, Geschäftsleiter der Lepra-Mission Schweiz.

Leprakranke sind schwer zu finden, weil viele ihre Infektion noch immer verheimlichen. «Denn sobald sichtbare Symptome auftreten, werden sie ausgestossen. Sie können ihre Familien nicht mehr ernähren, der Kreislauf der Armut setzt sich fort.

Oft verlieren sie ihre Grundrechte, ihre Würde und ihre Hoffnung. Dabei sollte niemand an einer heilbaren Krankheit leiden müssen», betont Markus Freudiger. Gleichzeitig sei – medizinisch gesehen – der Durchbruch möglich: «Der Aufwand ist noch gross, aber wenn wir als Menschheit diese Krankheit im Fokus behalten und nicht wegschauen, rückt das Ziel näher, dass künftige Generationen von dieser schrecklichen Krankheit befreit sein werden.»

Der Welt-Lepra-Tag soll an die Betroffenen erinnern. Er findet jedes Jahr am letzten Sonntag im Januar, dem Todestag von Mahatma Gandhi, statt und würdigt seinen beispiellosen Einsatz für leprakranke Menschen.

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